Rudolph von Ankum *um 1592 [err. lt. Immatr.] Osnabrück, gest. 1638 Malchow; 1612 Kantor Schwaan, 1620 Diakon und 1632-1638 Pastor /1. Pfarre Malchow, Stadtkirche.
Er hatte im 30jährigen Krieg (1618-1648) "viel ausgestanden" (Willgeroth), wurde u. a. von den Kaiserlichen Soldaten mit dem "Schwedentrunk" (Einflößen von Jauche und danach Umherspringen auf dem geschundenen Körper/Bauch[!]) gefoltert, war infolgedessen ein "beständiger Valetudinarius" [Schwerkranker] und starb im Folgejahr entkräftet an der Pest. Diese Praxis zum Erpressen von Gut und Geld, z. B. mittels "Schwedentrunk", war im 30j. Krieg eine probate Art der Folter marodierender Soldaten und hinterließ Ermordete oder von der Folter für's weitere Leben Gezeichnete.
Seine Witwe Anna geb. Müller/Möller heiratete danach [1639?] den Nachfolger Jacob Ansehl, Pastor 1639-1689 (seine 1. Ehe). Jacob Ansehl siehe: http://purl.uni-rostock.de/matrikel/100043440
Aus der Ehe des Pastors Rudolph von Ankum & Anna Möller wird eine Tochter genannt: Dorothea - sie steht am 24.08.1651 in Jabel Pate als "Dorthia v. Anckum, pastoris Dirne" (Pastor zu der Zeit: Joachim Bier - imm. unbekannt). Dorothea von Anckum heiratet kurz darauf [1651/52] Jochim Block - diesem Ehepaar wurden von 1653 bis 1662 fünf Kinder geboren, u. a. Rudolf und Anna (Namen der Großeltern!).
Dorothea von Anckum verh. Block widerfährt ein grausiges Ende: sie wird auf dem Scheiterhaufen hingerichtet! Pastor Friedrich Hengst dokumentiert im Kirchenbuch Jabel: "Anno 1668. den 6 Octobris ist Dorotea Ankumß Eineß gewesenen Prädigerß Tochter auß Malchau. Jochim Blocks haußfrau wegen ihrer Zauberei zu Malchau verbrandt."
Friedrich Hengst spielte als Pastor seiner Gemeinde Jabel eine unrühmliche Rolle, denn maßgeblich er bringt 1671 auch die Witwe seines Vorgängers (Pastor Joachim Bier) auf den Scheiterhaufen!
Friedrich Hengst siehe: http://purl.uni-rostock.de/matrikel/100017441 sowie http://purl.uni-rostock.de/matrikel/100031577

Rudolf von Ankum (geb. ?? in Osnabrück, gest. 1638 in Malchow) war Pastor; ab 1612 Kantor in Schwaan; ab 1620 Diakonus; von 1632 bis 1638 Pastor an der 1. Pfarre an der Stadtkirche Malchow; soll der Bergpnder der dortigen Prediger-Witwen- und Waisenkasse sein; starb angeblich an der Pest.